Unspezifisches Risiko bezieht sich auf den Teil des Gesamtrisikos eines Vermögenswerts, der für diesen spezifischen Vermögenswert oder eine kleine Gruppe von Vermögenswerten einzigartig ist. Es ist auch bekannt als „spezifisches Risiko“ oder „idiosynkratisches Risiko“ und kann durch Diversifikation innerhalb eines Portfolios eliminiert werden.
Verständnis des unspezifischen Risikos
Unspezifisches Risiko ist hauptsächlich mit einzelnen Unternehmen oder Sektoren verbunden, nicht mit dem Gesamtmarkt. Es kann aus verschiedenen Faktoren entstehen, wie zum Beispiel:
- Unternehmensleistung: Schlechte Gewinnberichte, Managementwechsel oder Produktfehlleistungen können den Aktienkurs eines bestimmten Unternehmens erheblich beeinflussen.
- Branchentrends: Änderungen der Branchenvorschriften, der Marktnachfrage oder des Wettbewerbsumfelds können Unternehmen innerhalb eines bestimmten Sektors betreffen.
- Ereignisse: Unternehmensspezifische Ereignisse wie Klagen, Streiks oder Unternehmensübernahmen können Risiken einführen, die den gesamten Markt nicht betreffen.
Unterscheidung zwischen unspezifischem Risiko und systematischem Risiko
Unspezifisches Risiko ist von systematischem Risiko zu unterscheiden, das den gesamten Markt aufgrund von Faktoren wie wirtschaftlichen Abschwüngen, Zinsänderungen oder geopolitischen Ereignissen beeinflusst. Diversifikation über verschiedene Sektoren und Vermögenswerte ist die primäre Methode zur Minderung des unspezifischen Risikos.
Beispiel für unspezifisches Risiko
Betrachten Sie ein Technologieunternehmen, XYZ Corp. Wenn XYZ Corp einen erheblichen Datenleck bekannt gibt, das zu einem Verlust des Kundenvertrauens führt, könnte der Aktienkurs stark fallen. Dieses Ereignis ist spezifisch für XYZ Corp und betrifft nicht direkt andere Unternehmen außerhalb des Technologiesektors. Im Gegensatz dazu würde eine breitere wirtschaftliche Rezession die Aktienkurse vieler Unternehmen in verschiedenen Sektoren betreffen und somit systematisches Risiko darstellen.
Berechnung des unspezifischen Risikos
Obwohl unspezifisches Risiko qualitativ ist, kann es quantitativ durch die Standardabweichung der Renditen eines Wertpapiers im Verhältnis zu einem Referenzwert ausgedrückt werden. Um das unspezifische Risiko effektiv darzustellen, kann die folgende Formel verwendet werden:
Unspezifisches Risiko = Gesamtrisiko – Systematisches Risiko
Das Gesamtrisiko kann durch die Standardabweichung der Renditen dargestellt werden, während das systematische Risiko typischerweise mit Beta (β) berechnet wird, was die Volatilität einer Aktie im Verhältnis zum Markt misst. Hier ist eine vereinfachte Darstellung:
- Gesamtrisiko: Standardabweichung der Renditen des Vermögenswerts, zum Beispiel 20%.
- Systematisches Risiko: Berechnetes Beta beträgt 1,2, wobei die Standardabweichung des Marktes (σ) 15% beträgt. Somit ist das systematische Risiko = β * σ = 1,2 * 15% = 18%.
- Unspezifisches Risiko: = 20% – 18% = 2%.
In diesem Fall beträgt das unspezifische Risiko 2%, was darauf hinweist, dass ein kleiner Teil des Gesamtrisikos spezifisch für den betreffenden Vermögenswert ist.