Risikobereitschaft

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Die Risikobereitschaft bezieht sich auf die Menge und Art des Risikos, das eine Organisation bereit ist einzugehen, um ihre Ziele zu verfolgen. Es ist ein Schlüsselkonzept im Risikomanagement und hilft, Entscheidungsprozesse in unsicheren Umgebungen zu leiten.

Verständnis der Risikobereitschaft

Die Risikobereitschaft ist entscheidend für Organisationen, da sie die Grenzen für das Eingehen von Risiken festlegt und die strategische Planung beeinflusst. Sie berücksichtigt sowohl potenzielle Belohnungen als auch die mit der Erreichung von Geschäftszielen verbundenen Risiken. Eine klare Risikobereitschaft zu etablieren, ermöglicht es Organisationen:

  • Das Eingehen von Risiken mit der übergeordneten Geschäftsstrategie in Einklang zu bringen.
  • Informierte Entscheidungsfindung zu erleichtern.
  • Die Erwartungen der Stakeholder in Bezug auf Risiko und Rendite zu managen.

Komponenten der Risikobereitschaft

Die Risikobereitschaft umfasst typischerweise mehrere Schlüsselkomponenten:

1. Risikotoleranz

Die Risikotoleranz ist die spezifische Menge an Risiko, die eine Organisation auf verschiedenen Ebenen ihrer Geschäftstätigkeiten bereit ist zu akzeptieren. Sie variiert je nach Faktoren wie finanzieller Stabilität, Marktbedingungen und einzelnen Geschäftseinheiten.

2. Risikokapazität

Die Risikokapazität bezieht sich auf das absolute Maximum an Risiko, das eine Organisation tragen kann, ohne ihre finanzielle Tragfähigkeit oder strategischen Ziele zu gefährden. Sie berücksichtigt finanzielle Ressourcen, operationale Fähigkeiten und regulatorische Anforderungen.

3. Risikoeinstellung

Die Risikoeinstellung spiegelt die angeborene Bereitschaft der Organisation wider, Risiken einzugehen, die von risikoscheu (Vorliebe zur Vermeidung von Risiken) bis risikobereit (Bevorzugung von hochriskanten, hochrentierlichen Möglichkeiten) reichen kann.

Festlegung der Risikobereitschaft

Um ein Rahmenwerk für die Risikobereitschaft zu erstellen, folgen Organisationen typischerweise diesen Schritten:

  1. Strategische Ziele definieren: Die übergeordneten Geschäftsziele und gewünschten Ergebnisse verstehen.
  2. Die aktuelle Risikolandschaft bewerten: Potenzielle Risiken, die das Erreichen der Ziele beeinflussen könnten, evaluieren.
  3. Stakeholder einbeziehen: Mitglieder des Vorstands, das Management und andere Stakeholder einbeziehen, um diskutieren und sich über akzeptable Risikolevel zu einigen.
  4. Eine Erklärung zur Risikobereitschaft entwerfen: Die Position der Organisation zum Eingehen von Risiken klar artikulieren, einschließlich etwaiger quantitativer oder qualitativer Messgrößen.
  5. Regelmäßig überprüfen und anpassen: Die Risikobereitschaft kontinuierlich neu bewerten, basierend auf sich ändernden Marktbedingungen und organisatorischen Zielen.

Durch die Festlegung einer klaren Risikobereitschaft können Organisationen die Entscheidungsfindung verbessern, die strategische Ausrichtung verstärken und Unsicherheiten effektiver navigieren. Diese Ausrichtung kommt nicht nur der Organisation intern zugute, sondern hilft auch, risikobezoogene Erwartungen an externe Stakeholder wie Investoren und Partner zu kommunizieren.