Ertragsaufschlag

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Der Ertragsaufschlag bezieht sich auf die Differenz im Ertrag zwischen zwei Finanzinstrumenten, typischerweise Anleihen, die die Risikoprämie widerspiegelt, die mit den Variationen in der Kreditqualität, Laufzeit oder Liquidität der Instrumente verbunden ist.

Komponenten des Ertragsaufschlags

  • Zinsaufschlag: Die Differenz zwischen den Zinssätzen von zwei Anlagevehikeln, typischerweise in Basispunkten (bps) ausgedrückt.
  • Kreditaufschlag: Die Differenz im Ertrag zwischen einer Unternehmensanleihe und einer risikofreien Staatsanleihe, die die zusätzliche Risikoprämie für die Unternehmensanleihe anzeigt.
  • Laufzeitaufschlag: Die Differenz in den Erträgen von Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten, die zeigt, wie die Zinssätze mit der Laufzeit variieren.
  • Liquiditätsaufschlag: Die Differenz in den Erträgen basierend auf der Liquidität der Finanzinstrumente, wobei weniger liquide Wertpapiere höhere Erträge bieten, um Investoren für das zusätzliche Risiko zu entschädigen.

Bedeutung des Ertragsaufschlags

  • Risikobewertung: Er fungiert als Indikator für das Risiko; breitere Spreads deuten auf ein größeres wahrgenommenes Risiko hin, während engere Spreads auf eine geringere Risikowahrnehmung hinweisen.
  • Marktentwicklungen: Bewegungen in den Ertragsaufschlägen können Änderungen im Marktsentiment und in den wirtschaftlichen Bedingungen signalisieren.
  • Anlageentscheidungen: Investoren nutzen häufig Ertragsaufschläge, um Chancen in höherverzinslichen Instrumenten im Vergleich zum Risiko zu identifizieren.

Berechnung des Ertragsaufschlags

Der Ertragsaufschlag kann berechnet werden, indem der niedrigere Ertrag vom höheren Ertrag subtrahiert wird. Dies wird normalerweise in Basispunkten dargestellt, wobei 1 Basispunkt 0,01 % entspricht.

Formel:

Ertragsaufschlag = Ertrag von Instrument A – Ertrag von Instrument B

Beispiel zur Berechnung des Ertragsaufschlags

Angenommen, der Ertrag einer Unternehmensanleihe beträgt 5,5 % und der Ertrag einer Staatsanleihe beträgt 3,0 %.

Verwendung der Formel:

  • Ertragsaufschlag = 5,5 % – 3,0 % = 2,5 %

Das bedeutet, dass der Ertragsaufschlag 2,5 % oder 250 Basispunkte beträgt, was anzeigt, dass Investoren eine zusätzliche Prämie von 250 Basispunkten verlangen, um das wahrgenommene höhere Risiko der Unternehmensanleihe im Vergleich zur Staatsanleihe zu tragen.

Das Verständnis des Ertragsaufschlags ist entscheidend für die Bewertung von Anlageoptionen, die informierte Entscheidungen auf der Grundlage von Risiken zu treffen und die Marktbedingungen effektiv zu interpretieren.