Eigenkapitalkosten

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Die Eigenkapitalkosten beziehen sich auf die Rendite, die ein Investor von einer Investition in das Eigenkapital eines Unternehmens erwartet, wobei die mit der Investition in dieses Unternehmen verbundenen Risiken berücksichtigt werden. Sie sind ein entscheidender Bestandteil zur Bestimmung der Gesamtkapitalkosten eines Unternehmens.

Verstehen der Eigenkapitalkosten

Die Eigenkapitalkosten stellen die Vergütung für Eigenkapitalinvestoren dar, die das Risiko eingehen, in ein Unternehmen zu investieren, im Gegensatz zu sicheren Anlagen, wie beispielsweise Staatsanleihen. Es ist für Unternehmen unerlässlich, ihre Eigenkapitalkosten zu bestimmen, da diese in Finanzmodellen zur Bewertung von Investitionsmöglichkeiten und Bewertungen verwendet werden.

Wichtige Überlegungen

  • Risikoprämie: Die Eigenkapitalkosten berücksichtigen das inhärente Risiko einer Investition. Je höher das wahrgenommene Risiko, desto höher die erwartete Rendite.
  • Marktbedingungen: Wirtschaftliche Faktoren, Marktvolatilität und die Stimmung der Investoren können die Eigenkapitalkosten beeinflussen.
  • Unternehmensspezifische Faktoren: Finanzielle Stabilität, Wachstumsaussichten und historische Leistung können beeinflussen, wie Investoren das Risiko im Zusammenhang mit dem Eigenkapital des Unternehmens wahrnehmen.

Komponenten der Eigenkapitalkosten

Die Eigenkapitalkosten können mit verschiedenen Modellen geschätzt werden, wobei das am häufigsten verwendete das Capital Asset Pricing Model (CAPM) ist.

Capital Asset Pricing Model (CAPM)

Die Formel für das CAPM lautet wie folgt:

Eigenkapitalkosten = Risikofreier Zinssatz + Beta × (Marktrendite – Risikofreier Zinssatz)

  • Risikofreier Zinssatz: Die Rendite einer Investition mit null Risiko, typischerweise dargestellt durch Staatsanleihen.
  • Beta: Ein Maß für die Volatilität oder das systematische Risiko einer Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt.
  • Marktrendite: Die erwartete Rendite des Gesamtmarktes, oft unter Verwendung historischer Durchschnittswerte geschätzt.

Beispiel zur Berechnung der Eigenkapitalkosten

Angenommen:
– Der risikofreie Zinssatz beträgt 3%
– Die erwartete Marktrendite beträgt 8%
– Das Beta des Unternehmens beträgt 1,2

Verwendung der CAPM-Formel:

Eigenkapitalkosten = 3% + 1,2 × (8% – 3%)

Berechnung der Risikoprämie:
Marktrendite – Risikofreier Zinssatz = 8% – 3% = 5%
Beta × Risikoprämie = 1,2 × 5% = 6%

Jetzt den risikofreien Zinssatz hinzufügen:
Eigenkapitalkosten = 3% + 6% = 9%

In diesem Beispiel betragen die Eigenkapitalkosten 9%, was bedeutet, dass Investoren eine Rendite von 9% aus ihrer Investition in das Unternehmen erwarten. Diese Informationen können dem Unternehmen bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf die Finanzierung, der Bewertung neuer Projekte und der Bestimmung von Bewertungen helfen.